der Glaube
an die "große wahre Liebe" steckt doch in den meisten von uns - sonst würden wir uns doch nicht immer wieder auf eine neue Beziehung einlassen, ohne den Glauben wäre es von Anfang an doch schon hoffnungs- und aussichtslos.
Ich bin heute gerade wieder mächtig abgestürzt. Nach anderthalb Jahren (ok - relativ kurze Zeit, aber in meinem Alter verliebt man sich nicht mehr so einfach und sieht das dann etwas anders...) teilte mir mein "geliebter Mann" mit, dass wir nicht mehr zusammen seien. Nun gut. Wir hatten lange Zeit eine ziemlich verkrampfte Art miteinander umzugehen und erst ganz zum Schluß und nach dem Annehmen sämtlicher "Gaben" meinerseits bis hin zum selbstverständlichen Umgang damit, eröffnete er mir, dass ich zuviel für ihn tue; dass sei ihm vorher nicht so bewußt gewesen (ja nee, is klar!) Dazu kam, dass wir nie miteinander diskutieren konnten, weil er stets aus der Diskussion ausstieg ohne mir mal eine klare Antwort zu geben, änderte ständig seine Meinung, sein Befinden in Bezug auf .... und war gestresst von "der ganzen Sabbelei"... Nur, wie zum Teufel, soll ich wissen was er überhaupt will, wenn er es selber noch nicht mal zu wissen scheint und sich auch nicht (rechtzeitig) äußert, wenn ihm was nicht paßt??
Er ist ein Mensch, der alles mit sich selber ausmacht und per se nicht viel spricht oder Emotionen zeigt. Anfangs kam ich damit zurecht, weil da doch für seine Verhältnisse recht viel von seiner Seite kam. Das legte sich mit der Zeit und ich mußte mich mit immer weniger zufrieden geben; schließlich wisse ich doch, dass er mich liebe.... Hunger!!!!
Heute habe ich dann auf meine Nachfrage, woran ich eigentlich bin, dann erfahren, dass wir eben nicht mehr zusammen sind. Die erste klare Ansage seit...?
Ich weiß, dass er mir nicht gut tut - letztlich - und vielleicht ist er ein Mensch für mein Heotrz, nicht aber für mein Leben. Dennoch liebe ich den "Affen" und würde weiterhin gerne mit ihm alt werden - so wie es sein Wunsch anfangs war. Das war nicht auf meinem Mist gewachsen! Ich bin nicht auf ihn angewiesen, habe mein Leben, mein Einkommen und auch mein Auskommen. Mir ist nicht langweilig ohne ihn und ich kann sehr gut alleine leben. Fakt ist aber: Ich will nicht! Lieber mache ich mir das Leben schwer mit ihm als es mir alleine etwas bequemer und einfacher zu machen.
Zwei Dinge dazu: Lieben tut man einen Menschen nicht nur, wenn er funktioniert, sondern wenn er auch mal ein alter Griesgram oder ein fieser Piesepampel, resp. schlichtweg schwierig ist. Das gilt für mich normalerweise für beide Seiten. Er hat sich dagegen entschieden. Ok. Ich bin hier aber nicht bei ihm, sondern bei mir. Ich habe ihn geliebt wie er war, wollte ihn verstehen - was er aber nicht zuließ oder ich ihm anscheinend von der Stirn ablesen sollte - und ihm gut sein. Das will ich immer noch. Er nicht. Liebe ist noch da, aber die Beziehung eben nicht.
Zum anderen glaube ich selbst dadurch immer noch an die "wahre" Liebe. Mag sein, dass ich nicht ganz gescheit bin oder lernresistent nach meinen Bauchlandungen, die meist recht schmerzhaft waren. Sicher bin ich auch erstmal recht verhalten und lehne Interessenten möglicherweise die nächste Zeit ab. Aber wenn mein Kopf wieder frei wird und "mein Bär" ist immer noch so vernagelt, wird es kein Zurück mehr geben und ich werde mich freischwimmen im Glauben an die Liebe.
Den Glauben an die "wahre" (weil für jeden selbst die einzigartige und ganz besondere) Liebe sollte man nicht aufgeben, sonst geht einem sehr viel Gefühl, Hoffnung und auch die Fähigkeit neu zu vertrauen und sich auf einen neuen Menschen einzulassen verloren.
Fallenlassen ist erlaubt, nur ist einmal mehr Aufstehen als Liegenbleiben angesagt!