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Wertekompatibilität

Da sind dein und mein Humor doch derselbe, oder nicht?!

Also, ich jedenfalls habe über deine Pferdesalami Antwort geschmunzelt.

Und bekomme langsam den Eindruck, du misst mit zweierlei Maß...
Die Pferdesalami...
... war kein Humor, das war Provokation, Spiegel, Denkanstoß, Retourkutsche ...

In Teilen deckt sich der Humor bestimmt.

Das zweierlei Maß hatten wir hier ja schon. Und ja, ich bin da auch nicht frei von.
Und da dies doch eher als Vegan- als als Werte Thread von dir gewünscht ist, lieber Arsch, sage ich danke und tschüss und bin raus.

Viel Spaß noch mit den Werten euch allen! *g*
Hab noch was vergessen
@*****sch
Da du ja bisher vor lauter Aktivitäten in Sachen Veganismus keine Zeit hattest, dich mit einem eigenen Beitrag zur Reduzierung der Feinstaubbelastung - im wahrsten Sinne des Wortes - auf den Weg zu machen, hier noch ein paar Links für dich:




Danke Dir, ...
... losgelassen, fürs mitlesen und mitkommentieren.
Alles Gute!

Danke für die links.
******ana Frau
1.996 Beiträge
werte
Nun, man kann Werte sicher als das sehen "was es mir wert ist"

Das heisst, was diesem wert betrifft, werte ich auf. Alles was meinem wert nicht betrifft, werte ich ab.

Oder grenze es aus.

D.h. Man kann auch vermuten, dass werte dazu dienen, sich vor wertlosen dingen und erfahrungen zu schützen.

Oder vor menschen. Und da wirds lustig. Oder kontrovers. Denn dann ist man derbe respektlos gegenüber nicht wertkonformen menschen. Oder tieren.

Darauf wollte ich vorhin mit dem zweierlei mass hinaus....wir alle wollen respekt, respektieren aber nur so weit, wie es uns in die werte passt.

Der omnivore den veganer und der veganer den omnivoren, weil der tiere nicht respektiert.kreisdreh.

Dann stellt sich doch die frage, was ist ein wert denn wert, wenn er nur zum streiten taugt und durch bigottes mass konterkarriert wird?

Nix
Ausser ein gewisses bauchpinseln, dass man sich selbst verpasst, weil man sich selbst treu ist.

Vielleicht sind werte nur was wert weil wir darüber unseren selbstwert definieren.

Dann heisst wertekompatibilität aber doch nur: ich mag dich du bist genauso toll wie ich *zwinker*

Lg su
Die mal andre ansätze in den ring wirft
Wert_bestimmung, wert_voll

ich bin gern mit in diesem Ring und umspiele die einzelnen Ameisentätowierer *hi5*
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Ich habe für mein Denken das Wort >Überzeugung< entdeckt und spreche eben davon anstelle von >Wert<. Der Vorteil liegt auf der Hand; ich kann nur von mir und meinen Überzeugungen sprechen. Damit zeige ich auf mich selbst und kann der Versuchung widerstehen, auf andere oder auf die Umstände zu zeigen und ihnen irgendwelche Werte mahnend entgegenzuhalten.

Wenn ich überzeugt bin, daß ich kein Fleisch oder kein Ei essen will, dann tu ich es auch nicht. Wenn ich überzeugt bin, daß >Die Sopranos< besser gemacht ist als >Die Waltons<, dann sehe ich mir die Sopranos an und nicht die Waltons. Diese beiden Beispiele unterscheiden sich in einem zentralen Aspekt, der mit >sowohl, als auch< und >entweder, oder< charakterisiert werden kann. Bin ich Veganer, mein Partner aber nicht, dann können wir gemeinsam entweder vegan kochen und essen oder gar nicht, weil ich keinen Genuss empfände, wenn er vor meinen Augen Schweinelendchen genießt. Bin ich aber Sopranofan und mein Partner steht auf Waltons, können wir sehr unterhaltsame Abende mit den Staffeln sowohl aus der einen wie aus der anderen Welt haben und uns trefflich darüber streiten.

In diesem Sinne ist der Veganer religiös. Er ist gefangen in einem System kapitalistischer Misswirtschaft, aus dem er keinen Ausweg findet, um ein – sagen wir mal – achtsames Leben zu führen. So hehr seine >Werte< sein mögen; er wird nie sicher sein, daß die Herkunft seiner veganen Lebensmittel in seinem religiösen Sinn koscher sind. Daran kann er nur glauben. Der Urwald, der für seine Soja abgeholzt wird, ist derselbe Urwald, der für das Futter für Rinder abgeschafft wird.

Somit sind Werte im Grunde wertlos, wenn sie nicht weltweit eingehalten werden. Überzeugungen aber können wertvoll sein dann, und nur dann, wenn sie auf einem breiten Weltwissen beruhen und vor allem immer wieder überprüft werden.
Danke ...
... Su für Deinen tollen Wurf (wie gewohnt btw)

Das betrifft uns alle, mich, Dich losgelassen, Micha, Sorbas...

Eine wesentlich schwierigere Frage ist: gibt´es absolute Werte?
Gelebt betrachtet leicht zu beantworten, es gibt immer nur Gruppen die Gleiche Werte vertreten.
Korrektur der Frage: sollte es gemeinsame Werte geben bzw. gibt es gemeinsame ungelebte absolute Werte?
Beispiel: das Leben, Mensch(tier), andere Tiere, Pflanzen, Schöpung (von wem auch immer geschöpft oder nicht geschöpft)

Vielen, vielen Dank plantanurse, toller post. Und danke für den Hinweis auf "die Überzeugungen. Passt ja durchaus zu Su.

Auch die Beispiele mit den Serien (finde übrigens beide gut) und den Überzeugungen bezüglich des Respekts vor dem Leben unterschiedlicher Spiezies.

Auch der Hinweis mit der Religion hat mir geholfen, mit der lateinischen Herkunft kann ich gut leben:
Religion (von lateinisch religio ‚gewissenhafte Berücksichtigung‘, ‚Sorgfalt‘, zu lateinisch relegere ‚bedenken‘, ‚achtgeben‘.

Auch das Bild der "Gefangenschaft der kapitalistischen Misswirtschaft" gefällt mir.
Dass wir Herkunft und Inhalt nicht kennen, ist wieder uns allen gemein.
Und, dass es Vertrauen auf oder Glauben in etwas ist. Merken wir ja immer wieder, wenn irgendwo mal wieder ein Skandal aufpoppt, ggf. bis wahrscheinlich als Spitze eines Eisbergs.

Da Veganer, nicht alle, und quantifizieren kann ich es nicht, sich oftmals bewusster ernähren, sollte das Soja (was auch einige meiden), bio, also genamanipulationsfrei, oft u.a. aus Österreich und der Schweiz und nicht genmanipuliertes Futtermittelsoja, angebaut auf brandgerodetem Amazonas Regenwald sein.
Aber Du hast Recht, das ist "Vetrauenssache" (übrigens auch ein Wert; ohne den funktoniert in unserer Welt gar nix)

Einzig bei Werte sind wertlos, wenn sie nicht weltweit eingehalten werden, bin ich nicht bei Dir, ich denke an Mandela, M. L. King, Mutter Theresa, Albert Schweitzer, den Dalaih Lama (letzteres auch umstritten).
Es sei denn Du meinst damit, dass diese Menschen aufgrund ihrer (werte-basierten?) Überzeugungen gehandelt haben, dann passt´s.

Und Überprüfen ist auch immer gut!

Ich weiß. jetzt noch nicht plantnurse, wie Du in Beziehungen mit Überzeugungen umgehst?

Nochmal danke für die beiden tollen posts!
*******rse Mann
2.314 Beiträge
D.h. Man kann auch vermuten, dass werte dazu dienen, sich vor wertlosen dingen und erfahrungen zu schützen.

Oder vor menschen. Und da wirds lustig. Oder kontrovers. Denn dann ist man derbe respektlos gegenüber nicht wertkonformen menschen. Oder tieren. (Sucuarana)

Hier sehe ich eine Sachlage, die den Unterschied verdeutlichen kann, der zwischen zwei Haltungen besteht; namentlich jener, die auf Werten und jener, die auf Überzeugungen fußt: Beide laufen auf unterschiedlich begründete Urteile hinaus. Als nach Werten orientierter Mensch neige ich zu Urteilen und somit auch zu Verurteilungen; als nach Überzeugungen orientierter Mensch neige ich zu Beurteilungen. Letztere sind zwar auch Urteile, können aber keine Verurteilungen sein.

Das ist ein möglicherweise haarspalterisch daherkommender Gedanke, aber der entscheidende Unterschied besteht darin, daß ich als Mensch, der sich von seinen eigenen Überzeugungen leiten lässt, im Zweifel, also auf Nachfrage hin, begründen können muss, warum ich so und nicht anders entschied. Beziehe ich mich dabei auf >Werte<, dann stehen diese immer infrage, weil es keinen Wert gibt, der eine bestimmte Sachlage restlos regeln kann. Beziehe ich mich auf Überzeugungen, dann steht nur infrage, ob ich diese hinreichend geprüft und im Hinblick auf jene Sachlage angemessen umgesetzt habe.

Ich kann also nicht mehr von mir weg und auf >Werte< zeigen und behaupten, so sei es. Ich muss auf mich selbst verweisen und schlüssig begründen, warum ich mich so und nicht anders verhielt. Das ist dann relevant, wenn ich das Verhalten anderer Menschen beurteile und ganz besonders dann, wenn ich jemanden >ausgrenze<.

Mandela, King und anderen werden Werte zugeschrieben, nach denen sie handelten, und sie haben sie möglicherweise auch als Werte bestätigt. Mein Argument der Überzeugungen läuft aber gerade darauf hinaus, daß es die eigenen Erfahrungen sind, die, wenn sie auf ihre allgemeine Gültigkeit hinreichend geprüft wurden, auch umgesetzt werden.

Prinzipiell ist es somit gleichgültig, ob von Überzeugungen oder Werten die Rede ist; entscheidend ist die Begründbarkeit.

Man kann überzeugend begründen, daß es falsch ist, einen Menschen zu töten. Man kann aber auch überzeugend begründen, warum man einen Menschen in einer bestimmten Sachlage getötet hat.

Nun geht es ja hier um Liebe und im Besonderen um die Frage, inwieweit Werte die Liebe beeinflussen. Ich bin überzeugt, daß es nicht Werte sind, die eine Liebe ermöglichen oder verhindern. Es sind unsere Überzeugungen, die sie ermöglichen oder verhindern, und wenn wir unsere in uns schlummernden Überzeugungen hie und da überprüften, wären die ein oder andere Liebe nicht mehr möglich, andere hingegen umso eher.
Schöne ...
Zusammenfassung, plantnurse,
Aus meiner Sicht durchaus nicht haarspalterisch.

Danke auch fürs plastische Beispiel zum Töten.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Das schönste an einer Beziehung ist entspannte Normalität. Dieses Wort geht zwar auf >Norm< zurück, und es gibt Menschen, die sehr allergisch reagieren, wenn von Normen die Rede ist. Ich selbst war mal so drauf und gab alles, um mir mit dieser Allergie das Leben schwer zu machen. Heute bin ich überzeugt, daß mir Normalität die Basis für mein Leben ist.

Von dieser Basis aus kann ich hinausgehen, um mich in der Welt zu erfahren und dann wieder heimzukehren in die Sicherheit des Normalen. Was nun als Normal empfunden wird, könnte meinetwegen als Kompatibilität der Werte bezeichnet werden. In diesem Sinne etwa wäre das häusliche Zusammensein zweier Menschen in eine Atmosphäre der Verträglichkeit getaucht. Man verträgt sich mit den Dingen, die der andere tut und lässt.

Das Wort >vertragen< ist übrigens ein sehr schönes Wort.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Ich habe über die Stimmigkeit der Vorlieben nachgedacht, die im Eröffnungstext angesprochen werden und komme zu dem Schluss: Es kommt darauf an. Zum Einen denke ich: Anal ist banal. Wenn mein Partner mich in den Po ficken will und ich das nicht mag, dann ist eben kein Analsex möglich. Hat er daraufhin ein Problem, nennt man das eine Fixierung, und die sollte er selbst organisieren, ohne mir dabei zu schaden. Würde ich auf Monogamie bestehen, schadete er mir, wenn er einen Pofick-Partner sucht oder hat.

Beim Unterschied zwischen Fleischesser und Vegetarier oder Veganer ist es ähnlich, wobei man eigentlich sagen müsste, daß es etwas ganz anderes sei. Sex ist in anderer Weise körperlich als Essen. Er wäre nur dann wirklich vergleichbar mit Essen, würden wir an den Tischen vor einem Eiscafé neben Leuten, die Liebe machen, ebenso lustvoll Eis essen können. Das können wir nicht, und deshalb muss man sagen, daß es etwas ganz anderes ist.

Es läuft aus meiner Sicht auf folgende Frage hinaus: Inwieweit bin ich in Resonanz mit einem Menschen? Resonanz ist – wenn man so will – das Gleiche wie die sogenannte >gleiche Wellenlänge<, aber diese Gleichheit der Wellenlänge unterliegt einem Bedeutungsschwund. Wer weiß schon genau zu sagen, was die Gleichheit der Wellenlänge bedeutet?

Resonanz ist die eigentliche Instanz. Sie bedeutet zwar auch Wellenlänge, aber sie bezieht sich auf den Gleichlang zweier oder mehr Menschen (oder Tieren), die nicht nur eine Vorliebe teilen, sondern einen Gleichklang ihres Weltentwurfs teilen.

Eine Frau ist für mich nicht deshalb interessant, weil sie sich für Pferde (oder andere Tiere) interessiert, sondern aufgrund ihres Umgangs mit Pferden. Wenn sie mir den Kontakt mit diesem Tier schildert als Begegnung zweier Wesen, die sich auf geheimnisvolle Weise verstehen, dann verstehe ich sie. Dann weiß ich, daß sie mir entspricht.

Es ist diese tief empfundene Entsprechung, die nur dann möglich ist, wenn man sich gegenseitig seiner eigenen Verbundenheit, seines eigenen Ursprungs, bewusst ist.
at er daraufhin ein Problem, nennt man das eine Fixierung, und die sollte er selbst organisieren, ohne mir dabei zu schaden. Würde ich auf Monogamie bestehen, schadete er mir, wenn er einen Pofick-Partner sucht oder hat.


siehst Du .. so unterschiedlich kann man denken und fühlen


Deine Ansicht würde ich teilen, wenn ich auf Parship, Elitedingens und co suchen würde ... aber hier, im Joy, kann ich ganz klar VORHER, bevor mir ein Mensch wichtig wird und ist ... schauen und für mich sagen ..

"klasse Mensch, klasse was weiß ich was, aber sexuell liegen wir bei MIR wichtigen Dingen nicht auf einer Linie. Möchte ich nicht mehr, daher lasse ich die Finger weg"


und nein, so unsterblich, dass ich in diesem Stadium nicht alles abblocken könnte ... könnte ich mich gar nie verlieben .. da ist meine Vernunft und mein Ratio, welche mich gut kennt und meine Unleidigkeit früher oder später, wenn ich unbefriedigt bin ... die dann keinem mehr Spaß macht, da meine spitze Zunge dann eine treffende Spitze nach der anderen findet ..


Und nein, ich möchte das nicht ändern, ich mag mich wie ich bin .. zum Glück darf hier jeder sein wie er ist. Ich habe das ausgiebig und reiflich überlegt und ich ZUERST Sex auf meiner Wellenlänge und DANN möchte ich Gefühle zulassen ... wenn welche vorhanden sind

Sollte das bedeuten, dass ich lange Single bin .. shit happens

die anderen Varianten kenne ich nur zu gut, die sind schlimmer als jedes Single leben .. wenn man hypersexuell veranlagt ist *zwinker*


Caroo
als Privatperson, nicht als Mod
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Deine Ansicht würde ich teilen, wenn ich auf Parship, Elitedingens und co suchen würde ... aber hier, im Joy, kann ich ganz klar VORHER, bevor mir ein Mensch wichtig wird und ist ... schauen und für mich sagen ..


Das geht auf den von dir benannten Seiten vielleicht nicht, aber die Möglichkeit, den richtigen Menschen zu finden, bieten diese Seiten auf ihre eigene Weise. Der Joy ist keine Kontaktbörse im Sinne der von dir genannten. Hier geht es in erster Linie um Sexkontakte. Daß aus ihnen mehr werden kann, ist ein Nebeneffekt.
Der Joy ist keine Kontaktbörse im Sinne der von dir genannten.


sagst Du, diese Ansicht wurde mehrfach .. auch vom Joyteam in den Foren .. schon seit Jahren energisch bestritten, denn gerade das ist JOy eben nicht NUR.

Deswegen wird zum Beispiel im Sommergewinnspiel immer extra viel in den Non Sex Gruppen versteckt, damit dies auch dem letzen User klar wird.

Es gibt sogar eine Gruppe ... Selbstversorger für alternativ denkende Menschen, die AUCH an Sexualität interessiert sind ... wie viele andere Gruppen dieser Art.

Joy ist für ALLES gut, was im Entferntesten mit Erotik zu tun hat .. im übrigen hätte es sonst die reine Suchfunktion "Beziehung" nicht *zwinker*

Wer lesen kann, weiß auch welche Dinge jemand sucht ...wer nicht liest und sich ständige eine Abfuhr holt, weil er von ähnlichen Gedanken wie von Dir ausgeht .. der hat halt Pech gehabt.



P.S. Ich kenne zig Paare, die sich hier gesucht und gefunden haben .. es gibt sogar eine eigene Gruppe für diese ... von Joy Hochzeiten ganz zu schweigen.

Für mich gilt ganz klar, eine Partnerschaft außerhalb von Joy würde ich nicht mehr eingehen ... und hier sehe ich es nicht als zwingend an .. ich date dann nur eben nicht.

Wenn es nur um Sex geht, dann reicht auch eine sehr sympathisch anziehende Bekanntschaft an der Clubbar, dafür braucht es kein Date.
Kontaktbörse kann alles sein. Der Zeitungskiosk, eine rote Ampelphase, eine Buchhandlung oder die jährliche Hundeschau. Das Leben selbst ist eine Kontaktbörse.

Aus Gründen, die noch beredet werden können, hat der Mensch die Idee der Anzeige entwickelt - selbst in der miniaturalen Ausgabe des städtischen Wochenblattes füllen die Herzgesuche ein ganzes Blatt. Sehr schön lesen sich Kontakt-Anfragen in Zeitschriften mit "Niveau", wenn von vornherein die Zielgruppe als ausgesucht angenommen werden kann. Solventer Akademiker mit Format sucht ebensolche Sie mit Titel und Temperament für temporäre paraintellektuelle Interaktionen.

Im Joy ist der Claim isoliert. Auf der Startseite steht nichts von Beziehung im klassischen Sinn, nur von Erotik und wieder dieser fraglichen Vokabel mit der Höhenangabe. Dass sich dort, wo Menschen zusammenkommen, immer etwas entwickeln kann, was über die reine Kopulation hinausgeht, muss nicht erwähnt oder hervorgehoben werden. Das Basteln eines bisweilen buchlangen, soliden Profils, moduliert nochmal die Suche - so weltfremd sind wenige nur, zu ignorieren, dass allen Absicherungen zum Trotz so etwas wie Verlieben, Lieben, Heiraten und Kinderkriegen passieren kann.

Im Alltag spreche ich oft von Welten, statt Werten, Glauben, Überzeugungen. Weil in ihrer Gesamtheit, die vielen, teils unbewussten, teils betonten oder gar überhöhten Denkinhalte einer Person zu einem Kontinuum verschmelzen.
Die spirituelle, kulturelle, sozialpolitische Positionierung einer Persönlichkeit mag im Rahmen eines Sex-Dates irrelevant sein. Sie wird umso bedeutender, je mehr Worte dem Akt folgen, und je mehr Interesse an diesen Worten besteht.

Wenn meine Grundbegrifflichkeit von der Welt zu einer Passung mit der eines anderen Menschen gelangt, habe ich das köstliche Phänomen der Resonanz erfahren. Dieses ist Nahrung für die Seele und im Grunde das, wonach alle suchen: das Verstandenwerden, das Sichmitteilenkönnen, das angereicherte Echo in / aus der Welt.
Und ich halte sie für ein Grundbedürfnis, auch wenn sich Viele vormachen wollen, ohne sie auzukommen. Und weil sie ein Grundbedürfnis ist, die Resonanz, wird sie überall gesucht und mitunter gesplittet, damit die Trefferquote steigt. Man passt etwa nur im Bett zusammen, am Tisch aber nicht.
Und wer nicht genug vom Splitten bekommt, setzt seine Häkchen unter alle Rubriken (auch des Joy) - dann sucht man nicht nach einem orchestrieren Spiel, sondern nach einem Solo. Violine, Flügel, Kontrabass. Wir möchten das Alles-oder-Nichts und begnügen uns dann doch mit Einzelteilen.
Erotikplattform, Hundeschau, Veganerforum - das Überraschende bleibt diese Musik, die für uns überall hörbar sein kann, wo wir mit offenen Ohren und Gemütern gelangen. Früher, vor dem Bedeutungswandel zur kritisch zu besehenden Kategorie innerhalb der konfliktheischenden sogenannten Streitkultur, benutzte man das schöne Wort Harmonie dafür.
Harmonia ist in der griechischen Mythologie der Name der Tochter von Ares, dem Kriegsgott, und von Aphrodite, der Herrin über Liebe und Ästhetik. Aus Inkompatibilität wird Gleichklang.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Ein mir bekannter Herr aus Ghana stellte neulich die Behauptung in den Raum, deutsche Frauen wollten ständig Sex. Nun habe ich so meine prinzipiellen Zweifel an Allaussagen. (Weshalb mir übrigens folgender Ausruf als amüsantes Zitat sehr gefällt: „Frauen! Immer fällen sie Pauschalurteile über Männer!“) Ich kann mir aber vorstellen, daß ein Mann aus Ghana – und mit Sicherheit der mir bekannte – eine Vorstellung bei deutschen Frauen wachruft, die sehr verlockend sein mag und ihrerseits auf eine Allaussage zurückgeht: Schwarze Männer haben große Schwänze. Was den mir bekannten Mann aus Ghana betrifft, ist das für mich keine Vorstellung, sondern Wissen; sein Schwanz kann es beinahe mit meinem Unterarm aufnehmen. Ihm begegnen deutsche Frauen somit möglicherweise aufgrund einer sehr speziellen Erwartung anders als mir.

Nun, >Big Dick<, >BBC< oder ähnliche Etiketten gehören mit einer deutlich größeren Selbstverständlichkeit in die Domäne von joyclubpunktde als in jene von parshipundco. >Kontaktbörse< ist entweder das, was mal >Eheanbahnung< hieß oder sie dient dem Verkuppeln.

Etiketten können – wie MaerzMond beiläufig bemerkt – fragwürdige Behauptungen sein, sie haben aber prinzipiell den Anspruch, wahr zu sein. Es ist immer bedenkenswert, inwieweit ein Etikett zutreffend sein mag, und zwar unabhängig davon, ob es einem anderen oder sich selbst an die Stirn geklebt wird. Schließlich geht es mir immer um die Sicherheit, daß ich mit meiner Selbsteinschätzung – oder ihrer Wirkung auf andere – richtig liege, aber auch darum, daß ich mit meiner Beurteilung der Selbstdarstellung eines anderen keinen Schiffbruch erleide.

Die Frage könnte also lauten: „Ist das Etikett tatsächlich ein Wert?“
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Andersrum formuliert: „Ist dieser Wert nur ein Etikett?“

Wenn man wie Caroo – ich hoffe, sie richtig verstanden zu haben – hypersexuell veranlagt ist und Menschen zunächst anhand sexueller Kategorien beurteilt, erscheint man möglicherweise befreiter als jemand, der Menschen zunächst nach intellektuellen Kriterien einschätzt. Das mag daran liegen, daß ein offensiver Umgang mit sexuellen Aspekten des Lebens allgemein als Hinweis auf eine befreite, selbständige Lebensweise abseits sexuell gehemmter (bildungs)bürgerlicher Weltentwürfe aufgefasst wird. Doch genau das scheint ein Trugschluss zu sein, wie mir vor einigen Monaten auffiel, als ich beim Stöbern im Sperrmüll vor dem Anwesen eines großen landwirtschaftlichen Betriebes eine Maske mit Leolook-Fell und knöpfbaren Augenklappen sowie einen Knebel entdeckte; beides von hoher Qualität.

Es scheint also ein wesentlicher Unterschied zu bestehen zwischen einem offensiven Umgang mit sexuellen Aspekten und einem öffentlich offensiven. Dieser Unterschied ist allgemein formuliert der Unterschied zwischen öffentlich und privat. Daß die Trennlinie zwischen beidem seit Einsetzen der Digitalen Revolution in Auflösung begriffen und heute kaum noch auszumachen ist, gehört zu den bedeutungsvollsten Bedingungen zeitgenössischen Lebens in den entwickelten Industrieländern.

In diesen Ländern ist der Wert eines Menschen anders definiert als in Ländern, die im Sinne dieser Revolution rückständig sind. Wir sind bereits daran gewöhnt, die Bedeutung von Etiketten zu interpretieren, während andere noch daran gewöhnt sind, den Wert und das Wesen der Dinge zu befühlen. Die Diskurse unterscheiden sich qualitativ, und wir stehen auf der Seite entwickelter Diskurse, die mit sprachlichen und visuellen Artefakten in telematischen Netzwerken Etiketten erzeugen und ausschmücken, die ihre Bedeutung zunächst ausschließlich in diesen Netzwerken haben.

In diesem Sinne ist das Erzeugen und Ausschmücken stimmiger Etiketten sowie deren zutreffende Interpretation eine Kulturtechnik, die zwar – genau genommen – uralt, aber hier und heute in der Tat eine Technik ist, denn sie ist vom handling der Maschinen abhängig, vor denen wir alle gerade sitzen.
Wenn man wie Caroo – ich hoffe, sie richtig verstanden zu haben – hypersexuell veranlagt ist und Menschen zunächst anhand sexueller Kategorien beurteilt, erscheint man möglicherweise befreiter als jemand, der Menschen zunächst nach intellektuellen Kriterien einschätzt.



das hast Du falsch verstanden ... denn Mann muss in beiden Kategorien punkten ... wenn er mich interessieren soll

Deine Einschätzungen wer wohin gehört, kann ich in keinster Weise teilen.

Dafür habe ich hier in all den Jahren zum Glück ganz andere Dinge kennen gelernt und meine innigsten Bekanntschaften hier im Joy entstanden beim Brunchen, beim Bowlen, bei öffentlichen Saunaevents, bei öffentlichen Karnevalevents und bei schönen anderen Dingen, die die Kölner Gruppe immer mal wieder veranstaltet .. die alle entgegen Deine Annahme .. nichts mit Sex zu tun hatten.



Aber Du bist nicht alleine mit Deinem Irrtum .. die Swinger sehen Joy gerne mal als ihren ureigensten Spielplatz, die BDSMler natürlich auch, die Fetischisten würden sich diese Nadel auch gern ans Revers stecken und so manche andere hätten da auch noch ganz dolle Ideen.

Und die prüden ... die sehen es wie Du ... die haben Schubladen für alles und ja nicht vermischen.

Wer konservativ einen Partner da sucht, wo die Erotik außen vor bleibt, der dann nicht selten nach Monaten oder Jahren jammernd in den Foren, weil der Partner die erotischen Wünsche weder versteht, noch befriedigt und schon gar nicht akzeptiert ... aber Kontostand, Wäscheschubladen, Status und Beruf waren in den für Dich dafür vorgesehenen Partnerbörsen bei der Auswahl sehr passend *zwinker*

Wer die Krux nicht erkennt, darf gerne für immer leiden ...
*******rse Mann
2.314 Beiträge
das hast Du falsch verstanden ... denn Mann muss in beiden Kategorien punkten ... wenn er mich interessieren soll

Das hast du falsch verstanden; ich will dich nicht interessieren, und hätte ich es gewollt, wäre dieser Wille nach deinen letzten zwei posts in diesem Thread erstorben.
auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen ... dass Du das meinst ..


ich schreibe nie zwischen den Zeilen .. hier ging es um Grundsätzliches




Caroo als Privatperson
und nicht als Mod.

(nur sicherheitshalber ..)
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Ich hatte es persönlich genommen, weil du mich persönlich als prüde abqualifiziert hast. Das gehört sich nicht für eine Moderatorin.
Auch falsch, damit waren Menschen gemeint, die diese Ansicht vertreten .. als Menge ... keine Person .. folglich auch nicht Du. Kann man aus dem Kontext durchaus erlesen.



Ansonsten, ich bin in erster Linie normale Joyuserin ... also solche darf ich durchaus eine eigene Meinung haben.

Moderatoren aus dem Joy haben genau wie Gruppenleiter .. wenn sie bezahlt werden und angestellt sind .. das Joy Symbol im Profil.


Normale User leisten in Gruppen organisatorische Tätigenkeiten als Mods, sie sind aber nicht verpflichtet ihr Gehirn am Eingang einer Gruppe gegen ein Gewaschenes einzutauschen.

Lediglich die Kennzeichnung, dass es eine reine Privatmeinung ist .. ist in dem Fall sicher angebracht.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Wir sind hier an einem Thema engagiert, und dazu gehrört nicht die Frage, wie sich eine Moderatorin verhalten sollte, obgleich es natürlich mit dem Oberthema >Werte< zu tun hat.

Aus deinem Post geht die persönliche Ansprache jedenfalls ohne Zweifel hervor (>Und die prüden ... die sehen es wie Du ... <, womit ich deinem Einwand >Auch falsch, damit waren Menschen gemeint, die diese Ansicht vertreten .. als Menge ... keine Person .. folglich auch nicht Du. Kann man aus dem Kontext durchaus erlesen.< widerspreche.

Aber wie gesagt; es geht weder um dich noch um mich. Bevor wir uns also in Abwege begeben, möchte ich gerne ins Thema zurück.
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