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Was ist eigentlich Liebe?

Gehört Freundschaft zu Liebe?
Kürzlich hatte ich mit einem Menschen, der wie ich polyamor lebt, eine Diskussion darüber, ob Freundschaft immer ein Bestandteil von Beziehungsliebe (also partnerschaftlicher bzw. romantischer Liebe) ist oder nicht, also ob die Liebespartner/innen immer automatisch auch Freund/innen sind (oder in Monogamie: ob idealerweise der/die Richtige auch "der beste Freund" oder "die beste Freundin" ist oder sein sollte). Was meint ihr. Ist Liebe automatisch "Freundschaft plus" (und das jetzt nicht auf Sex bezogen), oder wie kann man jemanden lieben (auf Basis gegenseitiger Liebe) und nicht miteinander befreundet sein?
Ich kann nur für mich sprechen.
Ich möchte schon mit der Frau befreundet sein, mit der ich eine Beziehung führe. Freundschaft ist eben frei von Anhaftung, Besitzanspruch und diesen eher hinderlichen Egotripps, die in Liebesbeziehungen geduldet werden, in Freundschaften eher weniger auftreten, obwohl sie in beiden Arten des Kontaktes im Grunde nichts zu suchen haben, sondern schädlich sind.

Das Konzept Freundschaft plus ist wie fast alles im Leben ein fauler Kompromiss. Allerdings klappt es, wenn beide es so wollen, also etwa, wenn einer von beiden Kinder hat und sich nicht von den Wirren, die ja eine Beziehung mit sich bringen kann, aus den Geleisen bringen möchte, ist es sicher ein gutes Konzept.
Was ist eigentlich Liebe?

laut "die Ärzte ... Männer sind Schweine"
kurz zusammengefasst...

Liebe ist Samenverlust

*********frau Frau
9.163 Beiträge
Themenersteller 
Mein Senf ...
... den ich einst schrieb:

Liebe
Liebe – Was ist das schon?!
Ein Gefühl zwischen den Beinen,
heiße Schwüre zur besseren Konzentration.
Schweißperlen auf der Stirne
und wilde Schreie in der Nacht.

Liebe – Was ist das schon?!
Zärtliche Küsse, nach denen ich dürste.
Lächeln und Glückseligkeit.
Tränen und Jauchzen zur selben Zeit,
Augen, die vor Glück erstrahlen.

Liebe – Was ist das schon?!
Jammern und Klagen und zerrissen sein
zwischen hier und dort, jetzt und einst.
Vergänglich ist alles, auch die Liebe.
Denn die ewige gibt es nicht.
Sehr schön und sehr treffend!
*********frau Frau
9.163 Beiträge
Themenersteller 
Vielen herzlichen Dank. *knicks*
WAHRE LIEBE
"Liebe erblüht im Staunen einer Seele die nichts erwartet und sie stirbt an der Enttäuschung des Ichs, das alles fordert.
Gustave Flaubert"
*********eet68 Frau
32 Beiträge
Rumi Zitat:
Jenseits der Vorstellungen von richtig und falsch 
gibt es ein Feld. Ich treffe dich dort.
Wenn sich die Seele im Gras niederlegt,ist die Welt zu voll,um darüber zu reden. Gedanken,Sprache,sogar die Worte “mit einander” ergeben keinen Sinn.


Das ist für mich bedingungslose Liebe...
Hör, was ich nicht sage.
Sieh, was ich nicht zeige.
Fühl, was ich vor mir verberge.
Hebe an, was ich in mir vergrabe.

Ich dich auch.
*******er58 Mann
908 Beiträge
an Queer Kinky
Oh je! Wenn ich dein Gedicht zum Thema, was eigentlich Liebe ist lese, möchte ich glaube ich nicht so viel Verantwortung für einen anderen Menschen übernehmen um herauszufinden, was dieser Mensch denkt, fühlt und braucht, wobei der / die Jenige sich selbst nicht öffnet. Da wünsche ich mir schon eher eine Liebe, in der alle Beteiligten sich offen zeigen und ihre Gefühle und Gedanken zeigen... oder habe ich deine Zeilen falsch verstanden?
*********frau Frau
9.163 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube, Queer Kinky wollte beschreiben, dass es noch mehr gibt, als jemandem quasi jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Der eine denkt, was der andere (noch nicht) dachte. Resonanz der Seelen, wenn ich das mal so beschreiben darf.

Aber natürlich will ich nicht die Gedankengänge und das gefühlsleben eeiner anderen person erklären. *tuete*
Mit dem kurzen Text habe ich nicht beschrieben, wie Liebe meiner Meinung nach "sein sollte", sondern wie ich Liebe erleben durfte und inzwischen selbst zu geben versuche - ich meine damit, sich gegenseitig (soweit man es kann) bei der Entwicklung (oder besser: Entfaltung) zu helfen.

*******er58:
möchte ich glaube ich nicht so viel Verantwortung für einen anderen Menschen
übernehmen um herauszufinden, was dieser Mensch denkt, fühlt und braucht, wobei der / die Jenige sich selbst nicht öffnet. Da wünsche ich mir schon eher eine Liebe, in der alle Beteiligten sich offen zeigen und ihre Gefühle und Gedanken zeigen...

Es geht mir tatsächlich um die Gefühle und Gedanken, die der/diejenige selbst nicht kennt, weil er/sie sich nicht traut, sie überhaupt ins Bewußtsein hervorkommen zu lassen.

Also selbst wer sich zeigen will, kann dies wohlmöglich (noch) nicht.

Weil er/sie sich selbst belügt, weil er/sie sich vor sich selbst schämt, weil er/sie kein ausreichendes Selbstbewußtsein hat, weil er/sie mit anerzogenen Prinzipien kämpft etc. etc.

Und wer reifer ist (insgesamt oder nur in bestimmten Gebieten aufgrund partiell besserer Startchancen ins Leben oder aufgrund bestimmter bereits gesammelter Erfahrung) kann dabei dann unterstützen.

Das kann eine Coming-Out-Hilfe sein, z.B. habe ich in einer offenen Beziehung einem Partner Mut gemacht, sich seine homosexuellen Sehnsüchte einzugestehen ... nachdem mir auffiel, dass er mir in allen Pornos, die er mir zeigte (Hetero-Clips!) immer vor allem Schwänze in Groß-Aufnahme zeigte. Die Darstellerinnen waren in seinen Lieblings-Szenen kaum zu sehen.

Umgekehrt gab es einige Bereiche, in denen ich Minderwertigkeitskomplexe hatte und überzeugt war, nichts Besseres "verdient" zu haben - und er erlaubte mir andere Gedanken und übte mit mir auch Dinge wie Situationsanalyse und Rhetorik, bis ich mich besser behaupten konnte.

Das sind nur zwei von sehr, sehr vielen Beispielen. Bei anderen Menschen können die Stärken und Schwächen ganz anders aussehen.

Es geht nicht drum, mit einem zwanghaften Vorsatz unter ganz viel Such-Bemühung irgendwie "herauszufinden, was der Mensch braucht" - aber tatsächlich dann, wenn man etwas (z.B. in einer Partnerschaft im Laufe der gemeinsamen Zeit aufgrund der Intensität der Begegnungen) quasi zufällig bemerkt, wo der/diejenige tatsächlich Defizite (nicht aus eigener egoistischer Sicht heraus, sondern mit echtem Leidensdruck des Gegenübers) hat und wo man selbst "größer" ist, ihn/sie tatsächlich bewußt zu "tragen", bis er/sie in dem Bereich auf eigenen Füßen stehen kann. - Jetzt könnt ihr natürlich einwenden, dass vielleicht nicht jeder Mensch überhaupt Defizite mit Leidensdruck hat und auch, dass Liebe noch viel mehr als das ist, selbst wenn es so ist - aber das ist ja auch nur ein Aspekt, was Liebe aus meiner Sicht eben AUCH ist. Einige andere Aspekte hatte ich in früheren Postings schon geschrieben.

Liebe hat viele Facetten.

Den hier beschriebenen Aspekt nenne ich auch "jemandem ins Herz sehen" und dann auch die Seiten "aktiv lieben" (darüber hab ich in früherem Posting schon geschrieben - es geht um Annahme und Fürsorge z.B. als Hilfe-zur-Selbsthilfe oder manchmal sogar um bewußtes Nicht-Abwenden), was besonders bedürftig ist.

Das ist insofern keine zu übernehmende Verantwortung, weil es keine Pflichtaufgabe ist. Es ergibt sich daraus, dass man etwas sieht, weil man das Gegenüber so gut kennt und weil man aufmerksam ist - wenn man es eben aufgrund der Beziehungsgestaltung genug kennt und aufmerksam ist bzw. überhaupt aufmerksam sein kann - auch diesbzgl. kann es Defizite geben, dann ist die Liebe meiner Meinung nach nicht weniger echt, sondern nur weniger aktiv.

Es ist auch insofern keine zu übernehmende Verantwortung, dass man dem Gegenüber etwas anbietet und ihn/sie nicht zu seinem/ihrem Glück "zwingt". Die Verantwortung, das Angebot anzunehmen, bleibt dabei beim Gegenüber! Also kein "ich weiß, was für dich besser ist" sondern "ich glaube, du traust dich xyz nicht - könnte da was dran sein? es ist okay, wenn es so ist - du bist okay und ich werde nicht weggehen, wenn du diesen Gedanken fertigdenkst / diese Emotion zuläßt etc. " - ich finde, das ist schön.

Liebe ist -auch, nicht nur- Akzeptanz.

Oder zumindest: Liebe kann sich auch in Akzeptanz verkörpern. (Liebe kann sich auch in Begehren verkörpern, aber der Aspekt des Begehrens ist oft per se egoistisch, während der Aspekt der Akzeptanz eher altruistisch ist....) Liebe kann und darf verschiedene, sogar widersprüchliche, Aspekte beinhalten - solang man auch diesbzgl. die "Augen offenhält" und sich gegenüber fair (in einem ggf. individuell vereinbarten Rahmen) verhält.

Puh, das war jetzt sehr viel Text zur Erklärung eines Fünfzeilers ....
****ha Frau
6.274 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wenn ich könnte, liebe queer_kinky, so würde ich den Danke-Button von Deinen Beitrag 100 Mal klicken. *bravo*
*******er58 Mann
908 Beiträge
Liebe Queer Kinky
Lieber Queer_Kinky,
ich danke dir für die anschaulichen Erklärungen. Jetzt verstehe ich, was du meinst und kann nachfühlen, wie du Liebe erlebst! Und danke für deine Offenheit! Ich kann einiges aus meinen Erfahrungen nur bestätigen.
Ich bin kein Osho-Anhänger
Aber dieser Satz
Ein Mensch wird reif, sobald er anfängt zu lieben, statt zu brauchen. Dann fängt er an, überzufließen und zu teilen, er fängt an zu geben.
Der sollte die Diskussion zu beleben wissen.
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