Unterschiedliches Bedürfnis nach emotionaler Nähe
Ich habe ein Problem und möchte euch um eure Meinungen und Erfahrungen bitten. Schon seit vielen Jahren wiederholt sich in meinen Beziehungen ein Muster, das mir immer deutlicher auffällt. Ich habe offensichtlich einen Hang zu Männern, die – sagen wir es vorsichtig – emotional eher distanziert sind. Sprich: sie sind sicher zu Gefühlen fähig, zeigen diese aber nur ungern bzw. spärlich. Zärtlichkeiten, Berührungen, aktiv gezeigte und gelebte Liebe, das alles sind Dinge, die eher selten, oft nur auf meine Aufforderung hin „gegeben“ werden.
Für mich ist das schwierig, da ich ein sehr emotionaler Mensch bin, dem es wichtig ist, seine Liebe und Zuneigung zu zeigen. Berührungen und das Gefühl, geliebt und begehrt zu werden, sind mir wichtig. Wenn da von der anderen Seite wenig bis gar nichts oder wenn, dann nur nach Aufforderung, etwas kommt, frustriert mich das langfristig. Ich habe das Gefühl, am ausgestreckten Arm zu verhungern.
Oft schon habe ich darüber nachgedacht, woran das liegen könnte. Bin ich eventuell in emotionalen Dingen zu bedürftig? Das mag sein. Ich kann mich auch nicht darüber beklagen, dass meine Partner mich zu wenig geliebt haben oder lieben. Sie alle haben durch die Bank immer gesagt, dass sie mich lieben. Aber die männliche Art, Liebe zu zeigen (Dinge reparieren, organisieren etc.) bewegt sich auf einer Ebene, die bei mir eher weniger als Liebe ankommt. Es berührt mich eben nicht auf emotionaler Ebene!
Das ich für den Partner da bin, wenn er Probleme hat oder mich braucht, ist für mich selbstverständlich.
Und so bleibt mir das Gefühl, am Ende nicht wirklich das zu bekommen, was ich möchte, nämlich gefühlte und gelebte aktive Zuwendung. Mir fehlt die Aufmerksamkeit, kleine Zeichen, liebe Worte; die kleine Romantik halt. Natürlich mache ich auch den Mund auf und sage, was mir fehlt. Das funktioniert kurzfristig, dann ist alles wieder beim Alten. Mir ist letztlich auch bewusst, dass man einen Menschen nicht ändern kann. Bisher habe ich mich dann irgendwann frustriert getrennt, weil meine Gefühle für den jeweiligen Partner immer mehr erkalteten.
Mir bleiben Fragen über Fragen: Bin ich zu bedürftig, zu romantisch, zu emotional? Warum kann ich die mir gegebene männliche Art der Liebe nicht als das annehmen, was sie ist, nämlich auch Liebe? Warum reicht mir das nicht? Bin ich die einzige auf diesem Planeten, der es so geht? Ich hoffe doch nicht und wäre deshalb dankbar für Tipps und Erfahrungen.