Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM Niedersachsen
419 Mitglieder
zur Gruppe
Ohne BH
445 Mitglieder
zum Thema
Die Beziehung beginnt…134
Es ist vollbracht…. Ihr habt euch kennengelernt und das 1.
zum Thema
Vaterpflichten in einer neuen Beziehung?377
Pro und Kontra, angeregt aus einen anderen threat ehe dieser zerrißen…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Geben und Nehmen

******ana Frau
1.996 Beiträge
Themenersteller 
Geben und Nehmen
hallo ihr lieben,

habt ihr euch schon mal gedanken gemacht über das geben und nehmen in einer beziehung?
wie haltet ihr es in euren partnerschaften...
darf man fordern?
was und wie viel?
kann man zu viel geben?
kann man zu wenig nehmen?

wo ist das richtige mass und wie findet man es?

gibt es bereiche, wo die ausgewogenheit egal ist?
geld, aufmerksamkeit, kuscheleinheiten, hilfe im haushalt, schutz...
oder sind alle wichtig?

wie schafft ihr es durststrecken zu überstehen?
wann ist es nicht mehr nur eine durststrecke?

oder ist das geben und nehmen unwichtig und anderes ist viiiiel wichtiger im gemeinsamen leben?

lg su
Ich finde, Geben und Nehmen sollte in einer Beziehung einigermaßen ausgewogen sein...man muss ja nicht unbedingt eine Strichliste führen...*zwinker*
aber, wenn ständig eine(r) nur gibt und der/die andere selbstverständlich nimmt, wird der Gebende auf Dauer unzufrieden.
Allerdings kann es sein, dass die beiden Partner eine unterschiedliche Auffassung von "Geben" haben, und sich so ein Gefühl einschleichen kann, ein(r) gebe nur...
******ana Frau
1.996 Beiträge
Themenersteller 
ja
ich denke auch, dass es sich ausgewogen "anfühlen" muss. für beide.

das ist oft auch geschlechtsspezifisch. wenn sie zu hause bleibt wg der kinder, muss er das doch auch wertschätzen. ebenso wie sie seinen einsatz im job anerkennen muss.

wenn dieses klassische modell für beide ok ist, dann ist es toll.

was aber, wenn sie mehr verdient...

lg su
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
Ausgewogenheit?
Und wie ist es, wenn Einer in einer Beziehung nicht (viel) geben kann?

Ist dann die Liebe gefährdet? Oder ist dann die Liebe gefordert, zeigt sie sich dann erst wirklich?

Für mich besteht die Liebe im Geben. Und im dankbaren Annehmen von dem, was mir aus Liebe gegeben wird (vorzugsweise von den/m Menschen, den/die ich auch liebe).

Und Erwartungen habe ich an eine Geliebte nur sehr wenige - eigentlich nur eine: Offenheit und Ehrlichkeit mir gegenüber. Aber ich erwarte keine "Gegenleistungen", wenn ich jemanden liebe. Ich erwarte nicht einmal "Gegenliebe" (aber meist erhalte ich die dennoch - und das ist ein sehr schönes Gefühl). *g*
******ana Frau
1.996 Beiträge
Themenersteller 
aber du erwartest auch, dass deine liebe angenommen wird oder?
erwartest, dass man dir due freiheit gibt, die du willst
dass man dir den respekt gibt, den du brauchst
dass man deine selbstlose luebe wertschätzt und nicht mit füssen tritt...

etc

oder?
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
******ana:
aber du erwartest auch, dass deine liebe angenommen wird oder?
Ich freue mich, wenn es so ist. Aber erwarten? Nö, eigentlich nicht.
(Unter "Erwartung" verstehe ich so etwas wie eine nur nicht ausgesprochene "Forderung")

erwartest, dass man dir due freiheit gibt, die du willst
dass man dir den respekt gibt, den du brauchst
dass man deine selbstlose luebe wertschätzt und nicht mit füssen tritt...
Das mündet doch letztlich alles in Ehrlichkeit und Offenheit. *zwinker*

Wenn ich jemandem meine Liebe schenke und derjenige mich nicht respektiert, so sagt er/sie mir das entweder direkt (dann weiß ich, woran ich bin und dass meine Liebe nicht gewünscht wird) oder derjenige belügt mich.

Und meine Freiheit muss mir niemand geben, weil ich sie habe. Ich lasse sie mir nur nicht nehmen. Aber ich schränke sie auch gern ein, wenn ich jemanden liebe - man muss nur offen und ehrlich darüber reden *ja*
So ein Zufall: Genau mein Thema heute
In der Arbeit (Coaching/Training) haben wir da ein Modell: das Beziehungskonto
Das gilt für alle Beziehungen: Arbeitgeber/Arbeitnehmer, Freunde, Nachbarn, etc.
Erfahrungsgemäß wenden das alle an. Die Reflektierenden bewußter, die übrigen halt unbewußt.
Da gibt es Einzahlungen, Auszahlungen und einen Kontosaldo..
Einzahlungen: Nettigkeiten, Hilfen, Gesten, Gesagtes, Liebeserklärugnen, Berührungen. etc.
Auszahlungen: Weigerungen, Versagungen, kein Bemühen, kein Verständnis, Unpünklichkeit, etc.
Daraus entsteht ein Saldo, Plus oder Minus
Und der bleibt bestehen wie ein vergessenes Sparbuch
Kann jeder am Beispiel Klassenteffen nachvollziehen.
Auf Dauer wird keine Beziehung (ganz allgemein verstanden) gut funktionieren, wenn der Saldo auf einer Seite negativ ist.

Ich persönlich bin für viel geben ohne schlechtes Gefühl. Als Vorschuss.
Ich tue vorbehaltlos ALLES für meine Göttin.
Nicht in der Erwartung des Ausgleichs,
aber in der Hoffnung/dem Wunsch auf eine Seelenverwandte getroffen zu sein, die genauso empfindet. Und gar nicht anders kann.

Ohne Rücksicht auf meine möglichen Verluste,
aber auch da ist irgendwann eine Grenze erreicht.
Dann greift Selbstschutz. Stolz. etc.

Und es ist eine bittere Erfahrung wenn mensch dann mal wieder auf jemand trifft dem Nehmen viel einfacher fällt als Geben. Egal welche Gründe dahinterstecken. Die Grenze halt wo mein Gegenüber vom Opfer zum Täter wird.

Wenn hochgehaltene Plakate im Widerspruch stehen zu gelebten Einstellungen/Verhaltensweisen,
also von erwarteter Empathie und Achtsamkeit die Rede ist, aber nicht im Mindesten das Geforderte auch geliefert und geleistet wird.

Dann ist Geben und Nehmen so im Ungleichgewicht, dass selbst das größte Verständnis/die größte Liebe versagen.
Sehr schade.
Ausgewogen
sollte es meiner Meinung auch sein.

Allerdings habe ich gerade erst wieder gelesen (und erfahren), dass die Zuwendungen des Anderen auch verstanden werden müssen.

Als ich meinen derzeitigen Freund Plus hier kennengelernt habe, war ich zunächst etwas irritiert, weil er gar keine Komplimente machte. Etwas was im JoyClub echt Seltenheitswert besitzt. Viele Männer legen sich hier sehr ins Zeug, um an ihr Ziel zu kommen.

Erst mit der Zeit habe ich seine Gesten der Zuneigung verstanden. Er bringt sich immer sehr ein, wenn er hier ist. Hilft wo er kann, beim Kochen, aber auch beim Aufräumen. Seit ich ihn kenne ist meine Wohnung im wahrsten Sinne des Wortes runderneuert. Jeden noch so kleinen Mängel identifiziert er und behebt ihn sofort. Mein Bett quitscht nicht mehr, der Klodeckel wackelt nicht mehr u.u.u.
Am besten fand ich es, als er mir einen neuen Duschschlauch mitgebracht hat. Nicht ganz unberechtigt, der alte war echt nicht so doll!
Ich habe herzhaft gelacht und mich für "seine Rosen" bedankt! *g*

Wenn er mir nun noch täglich 'ne schöne SMS schicken würde, wäre es perfekt *zwinker*
******ana Frau
1.996 Beiträge
Themenersteller 
danke
für die beiträge!

ja, der vergleich mit dem gemeinsamen konto hat was. jeder bringt -auf seine eigene art- etwas ein. auch wenn man selbst anders einbringen würde, man muss das bemerken.

und wertschätzen

ich denke, dass das einbringen allein nicht genügt.man muss auch in der lage sein anzuerkennen, was der andre einbringt. seinen anteil bewusst annehmen.

denn tut man dies nicht, nimmt man auch nicht an was der andre einbringt und entwertet seine investition damit.

bsp.
ich kenne paare mit kindern, da wickelt er das kind, wenn sie nicht da ist. wenn sie da ist, dann nicht mehr. weil sie findet, dass er das nicht kann...weil er so umständlich ist und mehr tücher braucht etc

sie kann nicht anerkennen, dass er sie unterstützt und sich einbringt. aber sie kann das nicht annehmen

lg su
***_I Mann
1.000 Beiträge
partnerschaften
sehr interessantes thema, das mich gerade sehr betrifft
und auch der grund ist warum ich mich hier überhaupt angemeldet habe!!

zum einen kann und will ich -wenn ich liebe-
meine gefühle nicht drosseln!!
liebe fliesst einfach so aus mir heraus-bedingungslos!!!
also kann ich nicht zu viel geben!
diese frage stellt sich für MICH nicht,
auch nicht ob ich ebensoviel zurückbekomme,
ich liebe einfach!

aber es kann sein, dass der partner nicht genug einfordert,
weil er einfach nicht so viel sex und nähe benötigt wie ich!
und es ist mehr als gut möglich, dass sich die neigungen verändern
im laufe einer langjährigen partnerschaft!!
der mensch verändert sich jeden tag,
so also auch der sex...
und dann muss man in einer partnerschaft REDEN, nach lösungen suchen,
denn man hat ja mehr zusammen als sex!!!!!

da ist das zusammenleben, die selbständigkeit, alltagsprobs
und vor allem die tiefe FREUNDSCHAFT,
die fast alles möglich macht!
man sollte jedoch gewisse regeln festlegen,
damit eine offene beziehung dauerhaft funktionieren kann

bei mir funktioniert es jetzt nach langen kämpfen
und ich sag euch
so etwas geht an keinem liebenden menschen spurlos vorbei!!

ich hab jedenfalls lange genug versucht alles bei EINEM partner zu bekommen!
anscheinend gibt es diesen mann nicht!!

daher verteile ich mich auf mehr als einen partner
und ich weiss überhaupt nicht, was daran falsch sein soll!

es ist UNSERE gemeinsame entscheidung
auf diese weise unsere partnerschaft zu erhalten!!

und seid gewiss, ich kenne arge durststrecken,
denn ich habe lange an monogamie geglaubt
und frau darf ja auch gar nicht poly ticken

inzwischen steh ich voll dazu
es ist authentisch
es ist die wahrheit
und es gibt keine durststrecken mehr
denn darauf hab ich keinen bock mehr!!

ich möchte nicht am langen arm verhungern!
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
Ausgwogenheit des Beziehungskontos
Auch ich finde es wichtig, dass ein "Beziehungskonto" relativ ausgewogen ist - das gilt auch für mich für alle Arten der Beziehungen (geschäftlich, Freundschaft, ...). Naja, für fast alle.

Denn in der Liebe ist mir diese Ausgewogenheit nicht wichtig - oder besser gesagt: Wenn eine Freundschaft, eine zwischenmenschliche Beziehung auch dann noch Bestand hat, wenn das "Konto" für längere Zeit oder auch für immer auf eine Seite kippt - DANN ist es Liebe. *ja*

Wenn es nicht so ist, dann ist für mich die Liebe nicht viel wert.
Wenn ich (aus welchem Grund auch immer) nicht (mehr) in der Lage bin, in einer Beziehung annähernd gleich zu geben, wie mir gegeben wird und mein Partner mich deshalb verlässt (weil das Konto auf meine Seite ein zu großes "Minus" aufweist), dann freue ich mich nur noch nachträglich über die schöne Zeit, die wir miteinander hatten.
Und ich bedaure, dass ich mich über seine/ihre Liebe zu mir habe täuschen lassen. *snief*
******ana Frau
1.996 Beiträge
Themenersteller 
@sorbas
danke für das statement, es wurde bereits in deinen anderen posts deutlich, dass du das gegenseitige geben und nehmen nicht für so relevant erachtest, wie deine liebe.

ich freu mich nun ber weitere und neue thesen und erfahrungen der anderen mitforisten

lg su
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
Dann würde ich gern noch einmal meine Fragen von oben zu dem Thema wiederholen - sie sind vielleicht ein wenig untergegangen:
*****s42:
Und wie ist es, wenn Einer in einer Beziehung nicht (viel) geben kann?

Ist dann die Liebe gefährdet? Oder ist dann die Liebe gefordert, zeigt sie sich dann erst wirklich?

*****s42 Mann
11.848 Beiträge
Und vielleicht noch ein kleines Video zum Thema: "Liebe: Geben und Nehmen"


Vielen Dank
für das Video!

Das hat mich sehr berührt *g*
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
Was mir am Schluss des Videos auch sehr gefiel war das "Believe in Good" und nicht das sonst übliche "Believe in God" *ja*

Und ja, dieses An-Nehmen meine ich auch oben.

Wenn man aus Liebe gibt, erhält man immer etwas zurück. Und wenn es nur das Gefühl ist, jemandem etwas Gutes getan zu haben - selbst wenn man seine Freunde darüber nie direkt mitbekommt (weil der andere sie vielleicht auch nie äußert).

"Geben" und "Nehmen" und "Beziehungskonto" klingen für mich dagegen so materiell - und das stößt mich ein wenig ab. Mag komisch klingen in so einer auf das Materielle ausgerichteten Welt, wo alles mit Zeit und Geld aufgerechnet wird.
Aber in der Liebe zählen Zeit und Geld nicht, da zählt nur der Augenblick - immer und immer wieder, ewig.
Die Balance ist wichtig
Bezüglich des Gebens stellt sich mir die Frage, was unter Geben verstanden wird.

Das Geben kann ja so vieles sein. Auch das Danken, das Wertschätzen für das, was man bekommen hat, ist doch ein Zurück-"Geben", welches auf das Konto gut geschrieben wird. Hier denke ich, dass man das Geben seines Gegenübers in seiner Individualität erkennen muss. Wenn aber nichts erkannt wird, trotz achtsamen Hinschauens, dann Gerät das Konto in die Schieflage.

Beim Geben finde ich wichtig, dass ich zunächst einmal dahinter stehe, das ich aus freien Stücken gebe und nicht weil ich mir davon etwas verspreche. Das empfinde ich sehr berechnend. Vielleicht suggeriert die Metapher des Kontos eine gewisse Berechnung?
Das sehe ich aber nicht so, ich gebe ohne konkrete Erwartung (oder versuche es zumindest). Streng genommen sollte ich nicht einmal ein Danke erwarten (allerdings ist das für mich schon die hohe Kunst des Gebens, die einem Erleuchteten nahe kommt. *zwinker*

Wenn ich allerdings nur gebe und mein Gegenüber nur nimmt, dann stimmt definitiv etwas nicht und darum geht es. Es geht um eine Balance und nicht um das, was gegeben wird, mir geht es nicht um das kleinkarierten Aufrechnens des Gebens und Nehmens. Mir geht es um das stimmige Gefühl und wenn das nicht vorhanden ist, sollte man es thematisieren und nicht stillschweigend hinnehmen, bis einem der Kragen platzt.

Was leichter gesagt, als getan ist, denn dann kommen die gegenseitigen Erwartungen auf den Tisch!
Prima, denn die werden eh viel zu selten angesprochen!
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
******_13:
Wenn ich allerdings nur gebe und mein Gegenüber nur nimmt, dann stimmt definitiv etwas nicht und darum geht es.
Dann ist der Andere ein "Sauger" - meistens.

Aber es gibt Menschen, die können nicht einmal (mehr?) ein Lächeln zurück geben. Haben die kein Recht (mehr) darauf, geliebt zu werden? Hört die Liebe dann auf? *oh* *gruebel*
******ana Frau
1.996 Beiträge
Themenersteller 
ja, es ist nicht wichtig wieviel oder was jmd geben kann...sondern dass er es tut.

man betrachte nur mal eiinen säugling.

er gibt nicht bewusst und nicht berechnend, sondern aus freien stücken das, was er hat. und mit der gleichen ungeniertheit seines gebens....nimmt er auch an!

und er erwartet, dass man ihn umsorgt. sonst würde er sich nicht bemerkbar machen.

man kann natürlich selbstlosigkeit propagieren und ein ganz doller gutmensch sein, der einfach nur so aus liebe gibt...aber die meisten sind menschen, die die soziale interaktion brauchen.

die anerkennung brauchen.
für sich, für das was sie tun und sind. für das, wie sich jmd in die gesellschaft einbringt.

leider wird nicht 1:1 gewertet. nicht...heute babysitte ich, morgen du. sondern viel viel vielschichtiger. heute putze ich das auto, denn du putzt seit 3 std die fenster.heute gehn wir zu deiner schwester, auch wenn sie fürchterlich ist, denn gestern war championsleaguefinale.etc. und auch da läuft es doch zumeist nicht so offensichtlich ab, sondern subtiler

und leider....steht das nicht an beziehungen dran wie nackte pure kontensaldi...dann waere es oft einfacher zu thematisieren.dann sähe man, dass ein bestimmter gefallen dem einen viel schwerer wiegt, als man selbst erwartet hat.

denn meist...ist es nur ein vages gefühl, dass da einer mehr zieht, oder dass da einer sich abgewendet hat und nicht mehr annimmt.

lg su
******ana Frau
1.996 Beiträge
Themenersteller 
wer nicht mal ein lächeln geben kann, gibt sehr laut etwas anderes.

einen hilferuf.


und genau da...fängt das thema dann an *zwinker*
Nun ja... ich für mich habe festgestellt: wenn die Balance nicht mehr stimmt, liebe ich immer noch, trenne mich aber trotzdem. Denn mir ist es wichtig, etwas zurückzubekommen, mir ist die Interaktion wichtig, das Gefühl geliebt zu werden, zu spüren, dass der andere mich wertschätzt.

Wenn der andere mir nichts zurückgeben möchte... okay... dann ist das sein gutes Recht, aber definitiv ist er dann der falsche Partner für mich. Liebe ist ja am Ende des Tages davon unabhängig, ob ich mit jemandem zusammen bin oder nicht.
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
******ana:
heute putze ich das auto, denn du putzt seit 3 std die fenster.heute gehn wir zu deiner schwester, auch wenn sie fürchterlich ist, denn gestern war championsleaguefinale.etc. und auch da läuft es doch zumeist nicht so offensichtlich ab, sondern subtiler
So sieht für mich eine gute Freundschaft aus.

Für gute Freunde tue ich dies oder jenes, weil ich davon ausgehe, ja erwarte, dass sie in einer ähnlichen Situation ähnliches tun würden. Eine Freundschaft ist ein gegenseitiges Nehmen und Geben.

Für Menschen, die ich liebe, tue ich es nicht, weil ich davon ausgehe, dass sie es für mich auch tun würden - sondern nur aus einem Grund: Weil ich sie LIEBE.

******ana:
wer nicht mal ein lächeln geben kann, gibt sehr laut etwas anderes.

einen hilferuf.
Nein, manche nicht einmal das.

Ich habe zum Beispiel viele Jahre lang für und mit einem Autisten gearbeitet. Er möchte mich, das merkte ich daran, dass er mich in seiner Nähe akzeptierte, dass er in meiner Nähe relativ "normal" agierte. OK - das war ein Job, ich wurde dafür bezahlt. Aber es war auch mehr als nur ein Job, sonst hätte ich damit keinen Erfolg gehabt.
Aber hat dieser Mensch, der kaum Liebe erwidern kann, kein Anrecht darauf, geliebt zu werden?

Anderes Beispiel: Ich habe Kinder erlebt, die haben von ihren Eltern nichts bekommen. Selbst das Geld für Essen und Kleidung für sich und ihre jüngeren Geschwister mussten sie mehr oder weniger ihren Eltern stehlen - und dafür auch noch für die Eltern einkaufen und Essen machen, die Wohnung halbwegs sauber halten, Wäsche waschen.
Aber diese Kinder haben dennoch ihre Eltern geliebt - aus welchem Grund auch immer. Sie haben vor dem Jugendamt gelogen, dass sich die Balken biegen, um ihre Eltern zu schützen.
Mit einem Jungen (er war damals 12 oder 13, 7. Klasse) hatte ich ein gutes Vertrauensverhältnis, mit ihm konnte ich mich sehr offen unterhalten. Er sagte: "Am liebsten würde ich von zu Hause weglaufen, mein eigenes Ding machen oder in einer anderen Familie leben. Aber es sind doch meine Eltern - was würde denn aus denen ohne mich werden?" - und ich hab ihn nicht beim Jugendamt "verpetzt".

Vielleicht prägen solche Erlebnisse sehr nachhaltig - mag sein.
Ich liebe auch immer noch meine Mone - und sie kann mir definitiv nichts mehr geben. Ebenso wie meine Oma (OK, bei der war das "Konto" viele Jahre nur bei ihr gefüllt und es ist wohl auch immer noch bei ihr im Haben *zwinker* ).
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
*********nzige:
wenn die Balance nicht mehr stimmt, liebe ich immer noch, trenne mich aber trotzdem.
Kann ich nachvollziehen. Ginge mir auch so.

Aber ich habe für mich eine andere Lösung gefunden: Ich liebe einfach mehrere - ggf. auch in mehreren parallelen Partnerschaften *g*
******ana Frau
1.996 Beiträge
Themenersteller 
@sorbas
ok nochmal in aller deutlichkeit

das thema ist "geben und nehmen" siehe eingangspost.

wenn du weiterhin darstellen möchtest, dass DIR das nehmen unwichtig ist und nur das lieben zählt, dann mach doch dazu n thread auf *zwinker*

lg su

ps jeder hat ein recht geliebt zu werden und wer sich mit autisten befasst, kennt auch die art wie sie lieben. für das bsp der kinder empfehle ich eine unterhaltung mit einem familientherapeuten
*****s42 Mann
11.848 Beiträge
Kannst du mir bitte mal erklären, warum du mich hier so schräg anmachst?

In deinem Eingangsposting stellst du diese Fragen:
wie haltet ihr es in euren partnerschaften...
darf man fordern?
was und wie viel?
kann man zu viel geben?
kann man zu wenig nehmen?

wo ist das richtige mass und wie findet man es?

gibt es bereiche, wo die ausgewogenheit egal ist?
geld, aufmerksamkeit, kuscheleinheiten, hilfe im haushalt, schutz...
oder sind alle wichtig?

wie schafft ihr es durststrecken zu überstehen?
wann ist es nicht mehr nur eine durststrecke?
und dann noch ganz direkt:
oder ist das geben und nehmen unwichtig und anderes ist viiiiel wichtiger im gemeinsamen leben?
Und DARAUF soll ich meine Meinung nicht von mir geben, begründen, mit Beispielen unterstreichen? *oh* Nur, weil sie sich vielleicht nicht mit deiner deckt?

Ja, bei mir gehört das Nehmen (wird übrigens im Deutschen groß geschrieben!) nicht zu den wichtigen Dingen in der Liebe. Dadurch muss ich auch keine "Durststrecken" überstehen.

Und zu deinem Vorschlag mit dem Familientherapeuten (mal abgesehen davon, dass es inzwischen gute 20 Jahre her ist): Die Eltern waren Alkoholiker, lebten von Sozialleistungen - aber ihre beiden Kinder haben waren für sie da, haben sie geliebt, in Schutz genommen und sind daran gewachsen.
Mag sein, dass ihnen dadurch ein großes Stück Kindheit genommen wurde - aber wäre ihnen wirklich damit geholfen, wenn man sie z.B. von ihren Eltern getrennt hätte? Von den einzigen Menschen, die sie (außer sich selbst) geliebt haben? Das soll hier aber auch nicht Thema sein - es war nur ein sehr drastisches Beispiel für Liebe ohne Gegenleistung.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.